Reisen mit Bobtails 

Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres - hoffentlich auch für Ihren Bobtail. Immerhin werden jährlich über 100 000 Hunde vorwiegend zur Urlaubszeit von Ihren Besitzern ausgesetzt, auf Autobahnrastplätzen vergessen, Tierheimen unter fadenscheinigen Gründen übergeben, oder auch einfach nur über den Zaun geworfen.

So schlecht wird es sicher den wenigsten Bobtails ergehen und schon gar nicht denen, deren Besitzer Mitglied im DOESC sind.

Nun aber zurück zu Ihrer Urlaubsreise. Was machen Sie mit Ihrem Bobtail? Darf er Sie begleiten, oder bleibt er unter der Obhut anderer Familienmitglieder in seiner gewohnten Umgebung?

Wenn Sie Ihren Hund nicht mitnehmen können oder wollen und weder erwachsene Kinder, rüstige Eltern noch tierliebe sonstige Verwandte haben, stehen Sie vor einem Problem.

Theoretisch haben Sie die Möglichkeit, Ihren Bobtail in eine Tierpension zu bringen. Ich persönlich halte nichts davon, da Bobtails sehr gerne bei ihren Menschen sind und es nicht verdient haben, in einen Zwinger zu fremden Menschen abgeschoben zu werden, nur weil die Besitzer ungestört Urlaub machen möchten. Einem Hund können Sie nicht erklären, dass Sie nach Ibiza fliegen und ihn in drei Wochen wieder abholen werden. Er wird denken, dass Sie ihn für immer verlassen. Allenfalls kann man einen noch jungen Hund daran gewöhnen, zeitweise (zuerst nur für Stunden, später auch über Nacht) in einer gut geführten Pension oder einer privaten Pflegestelle zu bleiben, damit Ihr Bobtail keine Trennungsschock erleidet, wenn Sie ihn einmal wirklich nicht mitnehmen können.

Im Normalfall wird Ihr Bobtail Sie aber in die Ferien begleiten. Am bequemsten reisen Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern im eigenen Auto. Bobtails, die von klein auf im Auto mitfahren dürfen, entwickeln sich meistens zu leidenschaftlichen Autofahrern, so dass es auch während einer längeren Fahrt keine Probleme gibt. Alle Snowboots sind begeisterte Autofahrer.

Nehmen Sie immer einen kleinen Kanister Trinkwasser mit und machen Sie alle 2-3 Stunden eine Pause, möglichst etwas abseits der Autobahn. Diese Pausen werden sicher auch dem Fahrer gut tun. Wenn Sie mit mehr als zwei Personen reisen, ist Ihr Bobtail auf der Ladefläche eines Kombis am sichersten untergebracht, die mit einem Hundeschutzgitter oder einem Hundeschutznetz vom Fahrgastraum abgetrennt ist. Dies ist notwendig, da im Falle eines Aufpralls der Bobtail mit großer Wucht nach vorne in den Passagierraum geschleudert würde. Bei einer Vollbremsung mit 60 Stundenkilometern schleudert z.B. ein 30 kg schwerer Hund mit nahezu 8 Tonnen Gewicht gegen die Vordersitze bzw. die Windschutzscheibe. Wenn wir zu zweit mit dem Kombi reisen, klappen wir die Rückbank um, so dass eine große durchgehende Ladefläche hinter den Vordersitzen entsteht, die wir mit zwei Netzen unterteilen. Die Hunde kommen in die Mitte und das Gepäck ganz nach hinten, so dass die Hunde nicht in der "Knautschzone" des Autos sitzen müssen.

Besitzen Sie keinen Kombi und Ihr Bobtail reist auf der Rückbank mit, empfiehlt es sich, ihn aus den oben genannten Gründen an das Tragen eines Sicherheitsgurts zu gewöhnen.

Die Probleme beim Reisen im Auto in den Sommermonaten bestehen vor allem darin, dass sich der Innenraum des Fahrzeugs enorm aufheizen kann. Saunatemperaturen von 60 Grad Celsius in praller Sonne sind keine Seltenheit. Für unsere Bobtails im Ganzjahrespelzmantel ist das Auto dann ein gefährlicher Aufenthaltsort. Während der Fahrt ist die Gefahr geringer, jedoch heizt sich auch hier trotz der Abkühlung durch den Fahrtwind der Innenraum wegen der großen Fensterflächen sehr auf. Zweckmäßig ist es, die Sonneneinstrahlung durch Anbringen einer Sonnenstopfolie zu verringern. Ihre metallbedampfte Außenseite reflektiert das Sonnenlicht zu einem erheblichen Teil. Bitte achten Sie beim Kauf darauf, daß die Folie eine TÜV-Zulassung hat.

Weitaus gefährlicher ist der Aufenthalt im stehenden Auto, wenn z.B. in die Raststätte keine Hunde mitgebracht werden dürfen. Zusammenklappbare Scherengitter passen leider nur noch in ältere Autos mit senkrechter Scheibenführung. Denken Sie bitte daran, daß die Sonne wandert und auch ein im Schatten abgestelltes Auto nach 30 Minuten in der prallen Sonne stehen kann. Hunde können kaum schwitzen und so droht schnell ein Hitzestau mit Kreislaufversagen. Der Hund hechelt, zittert, wird schließlich bewußtlos, krampft und hat akute Atemnot, danach folgt oft der Herztod. Daher meine dringende Bitte: Lassen Sie Ihren Bobtail an heißen Tagen nie alleine im Wagen zurück!

Besonders glücklich reisen Bobtails, deren Besitzer mit dem Wohnmobil in Urlaub fahren. Die Hunde haben Bewegungsfreiheit, im WOMO wird es wegen der vergleichsweise geringen Fensterflächen und der guten Isolierung nie so warm, wie in einem PKW und die Hunde können bei laufendem Gebläse problemlos im WOMO warten, während Ihre Besitzer z.B. eine Kirche besichtigen oder einkaufen gehen. Unsere Bobtails lieben das WOMO heiß und innig und wir wissen es sehr zu schätzen, völlig autark zu sein. Mit fünf Hunden findet man kein Hotelzimmer mehr, das Anmieten eines Ferienhauses ist schwierig und die meisten Campingplatzbesitzer sind von solchen Gästen auch nicht begeistert. Unser WOMO gibt uns die Freiheit direkt am Strand, am Seeufer oder einem anderen idyllisch gelegenen Platz zu übernachten oder einen schönen Tag zu verbringen.

Bevorzugen Sie es mit der Bahn zu reisen, benötigt Ihr Bobtail eine Kinderfahrkarte (halber normaler Fahrpreis), was jedoch nicht zum Besetzen eines Platzes berechtigt. Fühlen sich Mitreisende gestört, müssen Sie sich ein anderes Abteil suchen. Auf preiswertere Sondertickets der Bahn gibt es für mitreisende Vierbeiner keine weitere Ermäßigung.

Reisen mit dem Flugzeug bedeuten für den Hund einen gewaltigen Streß, dem er nur in begründeten Ausnahmefällen ausgesetzt werden sollte. Ein Hund mit mehr als 5 kg Körpergewicht reist nicht als Fluggast, sondern als Gepäckstück in einer Transportbox. Ihr Hund reist also im Frachtraum, der üblicherweise klimatisiert und schwach beleuchtet ist. Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß Ihr Bobtail für die Dauer des Fluges allein in einem Käfig steckt und von fremdartigen Geräuschen umgeben ist. Der Boden unter ihm schwankt. Auch für wesensfeste Hunde kann das ein Schockerlebnis sein. Und doch ist dies nur die Fortsetzung eines Schreckens, der bereits Stunden zuvor begonnen hat. Er wird von seinem Besitzer getrennt, in eine Transportbox eingeschlossen und über ein steiles Förderband in den Frachtraum gebracht. Dort hört er das Heulen der Turbinen und spürt die rumpelnden Schläge des Fahrwerks, Druck in den Ohren, trockene Kehle, Angst.

Ich meine, dass man eine solche Strapaze einem Hund nur dann zugemutet werden sollte, wenn es wirklich unumgänglich ist, z.B. weil Sie das Land langfristig verlassen. Eine kurze Urlaubsreise rechtfertigt das meiner Meinung nach nicht.

Ist eine Reise im Flugzeug unumgänglich, so besorgen Sie sich rechtzeitig eine Flugbox und gewöhnen Sie Ihren Bobtail langsam daran, sich in der Box heimisch zu fühlen und den Aufenthalt als angenehm zu empfinden.

Doch wohin Sie auch fahren und wie immer Sie an Ihr Reiseziel gelangen, vergessen Sie bitte nicht, sich rechtzeitig z.B. beim ADAC oder dem zuständigen Veterinäramt oder auf der entsprechenden Seite des DOESC über die z.Zt. gültigen Ein- und Ausreisebestimungen Ihres Urlaubslandes für vierbeinige Reisebegleiter zu informieren. Obligatorisch ist in den meisten Ländern eine Tollwutimpfung, die mindestens vier Wochen und höchstens ein Jahr zurückliegen darf. Ein einigen Ländern ist auch ein amtstierärztliches Gesundheitszeugnis erforderlich.

Selbstverständlich sollte es sein, sich vor der Fahrt in den Urlaub darüber zu informieren, ob Ihr Bobtail in dem von Ihnen ausgewählten Domizil auch willkommen ist. Probieren Sie vorsichtig aus, ob das liebe Tierchen klaglos allein im Hotelzimmer zurückbleibt, oder sich einsam fühlt und versucht, Sie herbeizurufen, was andere Gäste vermutlich als störend empfinden werden. Außerdem haften Sie natürlich für alle Schäden, die er möglicherweise im Hotelzimmer anrichtet. Ihre Haftpflichtversicherung wird zwar den angefressenen Teppich ersetzen oder die Instandsetzung der zerkratzten Tür bezahlen, jedoch werden solche Vorkommnisse dazu beitragen, dass es wieder ein Hotel mehr gibt, in dem Hunde nicht gerne gesehen sind.

Sie denken sicher daran, Ihrem Hund von daheim eine vertraut riechende Decke zum schlafen, etwas Spielzeug, Futter- und Wasserschüssel und das gewohnte Futter in ausreichender Menge mitzunehmen.

Starke Sonneneinstrahlung, die wegen des am Meer häufig wehenden Windes oft nicht als so stark empfunden wird, kann auf dem Nasenrücken Ihres Bobtails einen Sonnenbrand hervorrufen. Bitte sorgen Sie immer für ausreichend Schatten, auch um einem Hitzschlag vorzubeugen. Bobtails lieben Urlaub bei gemäßigten Temperaturen. Reisen nach Italien oder Spanien machen wir stets im Frühjahr oder Herbst. Sizilien im August ist nicht nur einem Bobtail zu warm. Manche Besitzer wird das an eine "Kühlung durch die Schere" denken lassen. Vergessen Sie es ! Eine Ganzkörperrasur macht Hunde anfälliger für Sonnenbestrahlung und Verletzungen. Ein gut gepflegtes Bobtailfell ist ein hervorragender Sonnenschutz. Beduinen laufen auch nicht im Lendenschurz herum, sondern schützen sich vor der Sonne, indem Sie sich mit weiten Umhängen verhüllen. Ein gepflegtes Fell erfüllt denselben Zweck !

Auch die Mitnahme einer kleinen Reiseapotheke ist unerlässlich. Zur Minimalausstattung gehören ein Fieberthermometer und ein Durchfallmittel für Hunde, da durch die Klimaveränderungen und die Aufregung, die ein Ortswechsel mit sich bringt, in den ersten Tagen leicht etwas Durchfall auftritt.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Bobtails einen schönen Urlaub.

 

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